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Alt? Ja. Die Männer um Sänger Ian Gillan befinden sich bis auf eine Ausnahme im fortgeschrittenen Alter. Aber leise? Keine Spur — es scheint fast so, als hätten Deep Purple noch ein wenig an Power dazugewonnen. Die Band entfaltet bei diesem Auftritt einen unglaublichen Drive, sodass Gillans Ansagen zwischen den Songs die Fahrt fast schon etwas bremsen, bevor es mit Vollgas in den nächsten Song geht.

Einen nicht unerheblichen Anteil an diesem Power-Schub trägt der junge Gitarrist Steve Morse, der erst in den 90er-Jahren zu der Band gestoßen war und sich als würdiger Nachfolger von Ritchie Blackmore erwies — keine geringe Leistung, nachdem in der Zwischenzeit Gitarrenmeister Joe Satriani an der Sechssaitigen ausgeholfen hatte. Songs wie “Ted The Mechanic” (vom Purpendicular-Album), “Perfect Strangers”, “Fools”, “Highway Star” oder natürlich “Smoke On The Water” krachen durch die Boxen, als gälte es den Nu-Metal-Schreihälsen der jüngeren Generation nochmal zu zeigen, wer den harten Rock eigentlich erfunden hat.

Jon Lords großartige Orgel- und Keyboard-Einlagen und Ian Gillans noch immer kraftvoller Gesang ergänzen sich bestens mit Morses Saitenhexerei und auf diese Weise fügen sich die Songs der späteren Deep Purple nahtlos an das frühere Material an und ergeben ein beeindruckendes Set, das mit virtuosen Leistungen an den Instrumenten nur so gespickt ist. Ältere Fans von Deep Purple werden Ritchie Blackmore an der Gitarre zwar weiterhin vermissen, aber mit Steve Morse durchlebt die legendäre Band unbestreitbar noch einmal eine glanzvolle Phase und kann mit ihm noch eine Weile länger live unter Beweis stellen, was sie schon seit den späten 60er-Jahren ist: eine der größten Rockbands aller Zeiten.

Track List:
01. Woman From Tokyo
02. Ted The Mechanic
03. Mary Long
04. Lazy
05. No One Came
06. Sometimes I Feel Like Screaming
07. Fools
08. Perfect Strangers
09. Hey Cisco
10. When A Blind Man Cries
11. Smoke On The Water
12. Speed King
13. Hush
14. Highway Star


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