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Journalistin Ema aus dem Kosovo arbeitet als Übersetzerin für einen amerikanischen Frontberichterstatter im jugoslawischen Bürgerkrieg, als serbische Truppen in die um Unabhängigkeit bemühte Region eindringen und allerhand Greuel unter der Zivilbevölkerung verüben. Ema wird im Zuge systematischer Massenvergewaltigungen geschwängert und bringt neun Monate später die kleine Ana zur Welt. Die sitzt nun zwischen allen Stühlen und wäre vielleicht anderswo besser aufgehoben. Ema gibt Ana zur Adoption frei, bereut diese Entscheidung aber schon bald.
Die Odyssee einer Mutter und ihres Kindes durch einen Abgrund nach dem anderen. Obwohl man gewisse Dinge hier nicht nur Feind und Bürgerkrieg, sondern ebenso einer rückständigen, von Gangstern unterwanderten Zivilgesellschaft anlasten kann, zeigt “Anatema” mit anklagendem Finger auf die Serben, fordert Betroffenheit mit der Brechstange und bebildert auf jeden Fall mal eindrucksvoll manche Vorgänge, die sonst als trockene Nachrichtenmeldungen den Radar des Publikums gern unterlaufen. Für den zeithistorisch und politisch bewussten Dramenfreund.

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